IM Austria: wir haben es probiert, riskiert und verloren…

IM Austria: wir haben es probiert, riskiert und verloren…

… auch das gehört zum Sport dazu! Wir sind nach wie vor der Meinung, dass zwei Langdistanzen innerhalb von fünf Wochen gut gehen können (Marino Vanhoenacker gewinnt sogar zwei innerhalb von 4 Wochen und zweimal unter 8 Stunden!). Doch unser Plan „Ironman Lanzarote + Ironman Austria“ ging leider nicht auf! Es gibt ein paar Gründe, warum es letzten Endes nicht funktioniert hat. Obwohl wir im Großen und Ganzen unser Training und unsere Vorbereitung für Kärnten planmäßig durchziehen konnten, lief es seit dem IM Lanzarote nicht mehr so rund. Dani kämpfte seit dem Rennen mit ISG und LWS Problemen, die er trotz therapeutischer Hilfe und Sitzposition-Umstellung am Rad nicht in den Griff bekam. Michi machten in den letzten drei Wochen Magen-Darm-Probleme zu schaffen, die sie nach einem Infekt nicht anbrachte. Das Training ging zwar nicht so schlecht, aber trainieren ohne dabei gut essen zu können, ist keine erfolgsbringende Kombination. Woher soll der Körper seine Energie hernehmen, wenn die Speicher leer sind und keine Substanz da ist…

Jedes andere Rennen hätten wir vermutlich abgesagt, doch bei unserem Heimrennen wollten wir keinen Rückzieher machen!  Zu groß war die Motivation und der Wille vor heimischen Publikum, Familie und Freunden ein gutes Rennen abzuliefern. Außerdem wollten wir unsere Leistungen von Lanzarote bestätigen. Aber mit Willenskraft alleine kann man keinen Ironman bestreiten. Die Voraussetzung für sportliche Höchstleistungen ist nun mal ein gesunder und fiter Körper. Im Inneren hatten wir es gewusst, jedoch wollten wir es uns wohl nicht wirklich eingestehen beziehungsweise hatten wir gehofft, dass es vielleicht doch irgendwie klappen könnte. Das Wunder ist leider ausgeblieben…

Michi zum Rennen:
Bereits beim Schwimmen merkte ich, dass ich überhaupt keine Kraft hatte. Noch nie hatte ich mich im Wasser so schlecht gefühlt. Trotzdem war ich noch gut dabei und stieg als 4.Dame aufs Rad. Ich versuchte ins Rennen zu finden und hoffte, dass meine Beine nach einiger Zeit aufwachen würden. Doch meine Kräfte wurden immer weniger und bei km60 kamen Kreislaufprobleme dazu. Ich probierte alles, aber mir wurde schließlich klar, dass ich das Ziel an diesem Tag nicht sehen würde. Hätte ich noch länger gekämpft, wäre ich mit Sicherheit im Krankenwagen gelandet. Auch wenn es mir sehr schwer fiel, entschied ich mich daher am Beginn der zweiten Radrunde stehen zu bleiben und das Rennen zu beenden.

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Dani zum Rennen:
Beim Schwimmen konnte ich den Rückstand auf die Spitze relativ gering halten und auch am Rad hätte ich mich sehr gut gefühlt und befand mich schon unter den Top 10. Doch bereits nach den ersten Kilometern wurden meine Rückenschmerzen so massiv, dass ich nicht mehr in Position fahren konnte. Ich bekam keinen Druck mehr aufs Pedal und letzten Endes hatte ich im rechten Bein überhaupt kein Gefühl mehr. Weitere 90km am Rad, geschweige denn einen Marathon hätte ich nicht mehr geschafft! Ich kann mir nichts vorwerfen, weil ich habe alles versucht und solange gekämpft wie ich konnte. 

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Natürlich ist die Enttäuschung groß. Gerade bei einem Heimrennen ist eine Niederlage besonders bitter. Man möchte eine gute Leistung abliefern – sich auf diese Weise bei der Familie und den Freunden an der Strecke für die Unterstützung bedanken! Das ist uns leider nicht gelungen! Wir haben aufgrund des Wettkampfes auch die Hochzeit unserer Freunde Hannes und Kerstin versäumt, was uns besonders leid tut! Dafür haben wir gestern wieder gesehen, wie wertvoll es ist, gute Freunde und Familie zu haben, die trotz Misserfolg zu einem stehen und für einen da sind! Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns an der Strecke oder von Zuhause aus unterstützt und die Daumen gedrückt haben! Vielen Dank auch für all die lieben, aufmunternden Nachrichten, die wir erhalten haben!

Nun werden wir uns erstmal eine kleine Auszeit nehmen und alles daran setzen, wieder richtig gesund, schmerzfrei und fit zu werden. Erst dann werden wir wieder konkrete Pläne für die weitere Saison schmieden!

Hier noch das Interview mit Trinews zwei Tage vor dem Rennen – da war die Welt noch in Ordnung 😉 … an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Stefan und Marisa für das Frühstück und das Gespräch!

Bis bald

Michi & Dani

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