1.Platz EBERL CHIEMSEE TRIATHLON (Mitteldistanz)

1.Platz EBERL CHIEMSEE TRIATHLON (Mitteldistanz)

Seit vergangenem Wochenende wissen wir, warum der Chiemseetriathlon „Das Rennen“ genannt wird. Dem gesamten Wechselszene-Veranstaltungsteam rund um Organisator Sven Hindl ist es gelungen, ein geniales, mehrtägiges Triathlon-Event auf die Beine zu stellen…das mit den unterschiedlichen Distanzen sowohl Triathlon-Neulinge, als auch Profis lockt und das sich mit dem Paratriathlon & dem Austragen der Gehörlosen-Meisterschaft auch stark sozial engagiert.

Wer ein anspruchsvolles, top-organisiertes Rennen mit starkem Starterfeld und einladendem familiären Flair sucht, der ist am Chiemsee genau richtig.
Michis Entscheidung für eine Teilnahme fiel sehr kurzfristig. Aufgrund der Nähe zu Salzburg/dem geringen Reiseaufwand und der Qualität des Rennens passte uns der Wettkampf, der dem weiteren Formaufbau dienen sollte, perfekt ins Konzept. Michi zählte schon im Vorhinein zum Kreis der Favoritinnen und konnte das Rennen schließlich auf der Laufstrecke tatsächlich eindeutig vor Anna-Lena Pohl und Jenny Schulz für sich entscheiden.

Michi zum Rennen:

Ich war sehr froh, dass es der Wettergott gut mit uns Athleten meinte und uns mit Regen/Kälte/Wind verschonte, sodass die Bedingungen letzten Endes bis zum Start des Rennens um 09:00 Uhr Früh richtig gut wurden. Die Instruktionen meines Trainers „treat it like an Olympic distance“ waren klar. Ich war jedoch nicht ganz sicher, inwieweit ich die Anleitung (mit einer doch spürbaren Müdigkeit aus dem letzten Trainingsblock) umsetzen konnte. Mit Anna-Lena Pohl war eine starke Schwimmerin am Start und mein Ziel war es, solange wie möglich mit ihr mit zu schwimmen. Das klappte bedingt. Ich verpasste zwar ihren Wasserschatten gleich nach dem Start, fand dann aber sofort gut ins Schwimmen und konnte so den Abstand auf den gesamten 2km gleich halten. Am Ende stieg ich als 2.Dame mit gut 15 Sekunden Rückstand aus dem Bayrischen Meer. Nachdem ich es nach ein paar Schwierigkeiten endlich in meine Radschuhe geschafft hatte, wollte ich natürlich gleich versuchen, die Führung am Rad (80km) zu übernehmen. Aber auf der selektiven, technisch anspruchsvollen Strecke fand ich weder Rhythmus, noch brachte ich den erhofften Druck aufs Pedal. Der Kurs war schön, aber für mich war es an diesem Tag ein Kampf. Gegen Ende der ersten Runde erlebte ich dann auch noch eine heftige Schrecksekunde: in einer Kurve bemerkte ich viel zu spät, dass wir wegen des Verkehrs auf die Gegenfahrbahn geleitet wurden. Ich konnte zwar noch verhindern, dass ich in das Absperrband fuhr, musste dann aber einen Abstecher in das angrenzende Feld machen, um einen Sturz zu vermeiden. Das Timing war denkbar schlecht und ich involvierte bei dieser Aktion das von hinten kommende Fotografen-Motorrad mit Ingo Kutsche, das dann auch noch umfiel. (SORRY!!)

Doch wir hatten alle Glück, nichts war passiert und ich konnte das Rennen nach dem kurzen Zwischenstopp – mit einer ziemlichen Wut über mein eigenes Verschulden- wieder aufnehmen. Mein Ärger erwies sich dann zumindest als nützlicher Antrieb: in der zweiten Radrunde ging es gefühlt deutlich besser voran und ich konnte bis zum 2.Wechsel wieder Zeit auf Anna-Lena gutmachen. Mit weniger als 1Minute Rückstand ging ich dann auf die 20km lange Laufstrecke. Ich kannte sie nur vom Hören-Sagen…sie erfüllte aber alle Versprechungen und war mit einigen knackigen Anstiegen tatsächlich sehr kräfteraubend. Meine Laufbeine fühlten sich von Beginn an gut an und ich konnte noch vor Ende der ersten Laufrunde in Führung gehen. Während ich beim Ironman 70.3 Staffordshire zwei Wochen zuvor, nach rund 15Km einen Einbruch hatte, konnte ich dieses Mal mein angeschlagenes Tempo bis zum Ende ohne Probleme durchziehen, so meinen Vorsprung letzten Endes noch auf knapp 5 Minuten bis ins Ziel ausbauen und den Zieleinlauf mit den zwei Kids an den Händen richtig genießen! Glückwunsch an Anna-Lena und Jenny! Und großes Dankeschön an meinen Schatz für die super Betreuung, an meine Eltern für den spontanen Besuch und an den tollen Support der vielen Zuschauer an der Strecke!

Ich bin natürlich sehr glücklich über diesen Sieg und abgesehen vom Radfahren bin ich mit meiner Leistung an diesem Tag recht zufrieden. Besonders freut mich, dass meine Laufform zurück kommt und mir mein Fuß nach dem Wettkampf kaum mehr Probleme macht!
Das Rennen ist mehr als ein gutes Trostpflaster dafür, dass ich kommendes Wochenende beim Ironman Austria nicht an der Startlinie stehen kann. Trotzdem würde ich lügen, wenn ich sage, dass ich nicht traurig bin. Aber das ist vermutlich auch gut so – denn das zeigt mir, dass ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder in Klagenfurt mit dabei sein möchte! Ich wünsche allen Startern – besonders unseren Freunden und Daniels Athleten- ALLES GUTE & ein SUPER Rennen! Ich werde den ganzen Tag Daumen drücken! Da mir das Zuschauen aber einfach zu schwer fallen würde, konzentriere ich mich lieber Zuhause auf mein Training und das nächste Rennen, den Ironman 70.3 Jönköping am 08.07.
Bis bald
Michi & Dani

 

Fotocredits: Ingo Kutsche (vielen Dank!)